Isabella Leonarda (1.620-1704) war eine bemerkenswerte Frau. Zu einer Zeit, als Komponistinnen eine Seltenheit waren, war sie sowohl prominent als auch produktiv.
Künstler: Robert Crowe (Sopran), Sandra Röddiger (Sopran), Emanuele Breda (Violine), Barbara Mauch-Heinke (Violine), Daniela Wartenberg (Cello), Toshinori Ozaki (Theorbe), Sofya Gandilyan (Cembalo)
CD >> jetzt online kaufen
CD Release auf YouTube >> jetzt anschauen.
Warum veranstalten wir zusätzlich zu unserem ohnehin schon sehr „alte musik – lastigen“ Konzertprogramm auch noch alle zwei Jahre ein Festival für Alte Musik in der Villa Stützel?
Stellt man Kindern die Frage, warum sie dies oder jenes tun, erhält man oft die gleichermassen schlagfertige wie entwaffnende Antwort „So halt!“ Begleitet von einem Blick, als sei das das Selbstverständlichste der Welt und außerdem, was für eine überflüssige Frage!?
Wir würden vielleicht noch ergänzen, daß wir mit dem Festival eine experimentelle Plattform für neue Produktionen innerhalb der alten Musik bieten wollen. Das kann ein Crossover-Projekt sein wie „Baroque My Way“ im Sommer 2022, eine moderne Uraufführung wie der „Abramo“ von Torri im Sommer 2020 oder die subtile Mischung verschiedener Stilrichtungen auf Fender Rhodes und Cembalo wie in „Bach on the Rhodes“ von Alexander von Heißen.
Im Rahmen unserer Festivals präsentieren wir sowohl bekannte Namen – seien es Komponisten oder Künstler – als auch Neues, Ungewohntes und vielleicht auch Überraschendes. Und wir freuen uns über Ideen, Kritik und Wünsche unserer Gäste, denn: Nach dem Festival ist vor dem Festival!
Wir freuen uns mit Dr. Robert Crowe einen künstlerischen Leiter in der Villa Stützel zu haben, der nicht nur über jahrzehntelange Bühnenerfahrung in allen Rollen seines Stimmfaches verfügt, sondern auch mit großem musikwissenschaftlichen Wissen und dem nötigen Fingerspitzengefühl eigene Produktionen erarbeitet.
In der Villa Stützel widmen wir uns der modernen Uraufführung vergessener Werke, oft von vergessenen Komponisten und insbesondere von Komponistinnen des Barock. Wir versuchen aber auch, populäre "Standards" des Alte-Musik-Repertoires von einer neuen Seite her anzugehen und allzu bequemen Vorstellungen von Publikumslieblingen neues Leben einzuhauchen.
Im Jahr 2019 feierten wir den 400. Geburtstag von Barbara Strozzi mit einem ihr gewidmeten Konzert in einem generationen- und länderübergreifenden Ensemble.
Im Jahr 2020 haben wir unser erstes großes Werk in Angriff genommen, die moderne Uraufführung des dramatischen Oratoriums Abramo des Münchner Hofkomponisten Pietro Torri aus dem Jahr 1731 in der wunderschön umgebauten historischen Aalener Fabrikhalle Ostertag. Dieses Werk war eines der ersten in der Geschichte, das mit Kostümen, Handlung, Kulisse usw. wie eine Oper inszeniert wurde. Es sorgte im München des Jahres 1731 für viel Aufsehen und Skandal, begeisterte aber auch das Corona-müde Aalener Publikum im Jahr 2020.
Nach unserem Erfolg mit Barbara Strozzi haben wir beschlossen, unsere Aufmerksamkeit auf ihre weniger bekannte, fast exakte Zeitgenossin (aber anscheinend das genaue Gegenteil, was die Persönlichkeit betrifft), die Nonne Isabella Leonarda, zu richten. Die musikalische Feier zu ihrem 400. Geburtstag in der Aalener St. Salvator Kirche war eines der letzten Konzerte, die vor den erneuten Schließungen in ganz Deutschland stattfinden konnten. Im darauffolgenden Sommer nahmen wir eine CD mit ihren Werken auf - die meisten davon sind Weltersteinspielungen -, die am 2. September 2022 beim Label Toccata Classics (London) erschien. Sie wird weltweit von Naxos vertrieben.
Im Frühjahr 2022 haben wir einen neuen Blick auf Pergolesis berühmtes Stabat Mater geworfen und die Orchesterbegleitung auf eine historisch gerechtfertigte Kammergröße reduziert. Wir haben uns vorgenommen, dieses Meisterwerk, das durch die berechtigte Liebe des Publikums in fast 300 Jahren viel zu stattlich und respektabel geworden ist, mit den ursprünglichen, frischen, scharfen und erdigen Tänzen von Pergolesis Neapel neu zu beleben. Wir umrahmten Pergolesi mit zwei Madonnenklagen - eine von Monteverdi und die andere von G. F. Sances.
Dem Team der Villa Stützel ist es eine große Freude, nicht nur Alte Musik zu präsentieren – sondern gerne auch mal schwäbische Musiker zu Gast zu haben, gemeinsam mit Ingo Hug und dem Aalener Jazzfest einen kleinen Ausflug in Richtung Jazz und Crossover zu wagen oder zusammen mit dem Kammermusikforum in Baden Württemberg einen ganz klassischen Abend zu veranstalten.
Wir möchten in der Villa Stützel auch jungen Künstlern der Region einen Rahmen geben, sich dem Publikum zu präsentieren.
Im festlich-familiären Ambiente unseres großen Salons (auch bekannt als „Aalens schönstes Wohnzimmer“) wie auch in der heiteren und freundlichen Atmosphäre unseres sommerlichen Parks ist jedes Konzert einzigartig.
Schon immer war es uns ein Anliegen, caritative Projekte zu unterstützen.
Seit vielen Jahren schon widmen wir unsere Benefizkonzerte dem Verein Zukunft für Nepal Ostwürttemberg e.V. Der gemeinnützige Verein wurde von den Eheleuten Petra Pachner und Herwig Jantschik aus Aalen gegründet, die im Rahmen der Adoption ihrer Tochter das Leid der Kinder in Nepal gesehen und daher beschlossen hatten, in diesem armen Land der Erde Aufbauhilfe zu leisten.
Inzwischen betreibt der Verein in der Region Dhading ein Waisenhaus sowie eine duale Ausbildungseinrichtung für Jugendliche. Durch die Zusammenarbeit der Dualen Hochschule in Heidenheim, Firmen wie Voith, Logwin Air&Ocean und der Zimmerei Emil von Elling auf deutscher Seite mit der Seshkant Foundation und der Deutschen Botschaft in Nepal ist es über die Jahre gelungen, eine stabile und nachhaltige Plattform zwischen den beiden Ländern und vielen helfenden Menschen zu errichten. Auf dieser Basis gedeiht nun ein nepalisch-deutsches Hilfsprojekt, das seines Gleichen sucht. Ausgehend von der privaten Initiative eines Aalener Ehepaares ist in der Region Dhading eine zukunftsweisende Kooperation von Menschen zweier Länder entstanden, die bereits jetzt dazu beigetragen hat, das Leid von Waisen zu lindern sowie Ausbildung und somit Zukunft für Jugendliche zu gewährleisten.
Unsere Benefizkonzerte sollen hierfür nicht nur Spenden sammeln, sondern auch andere Menschen auf „Zukunft für Nepal“ aufmerksam machen. Wir geben daher jährlich mindestens ein Benefizkonzert mit geistlicher Musik unter dem Titel MUSICA SACRA in der Kar- oder Adventszeit. Hier freuen wir uns sehr über die uns immer wieder zur Verfügung gestellten Kirchen, so unter anderem St. Salvator in Aalen und St. Martin in Zipplingen. Zusätzlich veranstalten wir ein Benefizkonzert mit weltlicher Musik, gerne auch als Open-Air im Sommer im schönen Park der Villa Stützel. Dabei werden wir von Musikern wie u.a. Hans Roman Kitterer und Michael Diebold unterstützt. Dafür sind wir sehr dankbar!
Gerne stellen wir umgekehrt auch die Villa Stützel als Rahmen für Benefizkonzerte zur Verfügung, so beispielsweise für den Lions Club Aalen, der bereits mehrfach mit Konzerten zur Förderung junger Künstler aus der Region bei uns zu Gast war.
